Eine pragmatische Analyse Ein Plädoyer für eine nüchterne Betrachtung der Leidenschaft im Beruf

Die Leidenschaftslüge

Der Mythos vom Traumjob enthüllt

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Die Leidenschaftslüge

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Eine fantastische Vorstellung

Natürlich wäre es schön, wenn sich der Job wie ein bezahltes Hobby anfühlte — ein Mythos, der befeuert wird durch eine Ratgeberkultur wie „Lebe deine Träume“ und „Finde deine wahre Berufung“. Gerne wird auch der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs zitiert, der sagte „You have to love what you are doing“ (Hinweis: Seine Biografie zeigt, dass er öfters davon abwich).

Hier hinterfrage ich die Idealvorstellung, dass es für jeden Menschen den perfekten, zur eigenen Identität passenden Traumjob gibt, in dem man sich selbst verwirklicht und den man mit echter Leidenschaft erfüllt.

Heilsversprechen für die wahre Berufung

Leidenschaftslüge

Frustrierte Arbeitnehmer finden zahlreiche verlockende Angebote in Büchern und Seminaren. Das Motto lautet „Nur wer für etwas brennt, kann ein Feuer entzünden“. Wenn das so ist — prima, dann sollte man keine Löschdecke drauflegen, sondern Projekte starten und durchziehen. Um bei den Begriffen von Feuer und Flamme zu bleiben: Verschwiegen wird oft, dass man bei übervollem Arbeitspensum auch „ausbrennen“ kann.

Assoziationen und die „Leidenschaftsfalle“

Die meisten Menschen bringen das Wort „Leidenschaft“ mit überschwänglichen, rauschartigen oder erotischen Gefühlen in Verbindung. Ein Beispiel ist der „leidenschaftliche Kunstliebhaber“.

Manche Unternehmen haben die „Leidenschaft“ oder auf Englisch „Passion“ in ihren glanzvollen Visionen und Missionen stehen. Dieser Schuss kann nach hinten losgehen, wie das Beispiel einer großen deutschen Bank zeigt, deren wohlgemeinter Spruch „Leistung aus Leidenschaft“ intern und extern spöttisch verballhornt wurde zu „Die Bank, die Leiden schafft“.

Daher bevorzuge ich für den Business-Bereich vielmehr Begriffe wie „Einsatzbereitschaft“, „Engagement“, „Freude“ oder „Spaß“.

Nüchtern sein hat auch Vorteile

Es gibt nun mal Menschen, die vorwiegend rational veranlagt sind. Aufgrund ihrer Gene und Sozialisation neigen sie nicht zu intensiven Gefühlen wie Begeisterung oder Leidenschaft. Diese persönliche Empfindungsstruktur gilt es zu respektieren.

Um erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmen auch solche Mitarbeiter, die sich eben durch Besonnenheit, einen kühlen Kopf und ein nüchternes Urteilvermögen auszeichnen – allesamt so ziemlich die Gegenteile von Leidenschaft.

Eine überschäumende Leidenschaft beinhaltet eben nicht automatisch auch eine Topleistung oder gar Erfolg – viele gescheiterte Start-ups belegen dies zur Genüge.

Job als „Broterwerb“ ist auch OK

„Folge deiner Leidenschaft“ ist ein gefährlicher Rat
Cal Newport, Autor des Buches „Die Traumjoblüge – Warum Leidenschaft die Karriere killt“

Es ist gibt Menschen, die ihren Job gut machen, relativ zufrieden sind und das Gehalt lediglich als finanzielle Grundlage für ein erfülltes Privatleben betrachten – nach dem Motto „Arbeiten, um zu leben“. Diese Menschen genießen das soziale Auffangnetz und den Kollegenkreis und streben keine Karriere an.

Glücklicherweise gibt es befriedigende „Nine-to-five“ Jobs, die man auch ohne Leidenschaft tun kann und die ganz gut bezahlt werden. Ich halte das für völlig legitim – auch wenn manche Autoren es für ein Unglück halten, wenn man morgens nicht voller Vorfreude aufs Büro aus dem Bett springt und vor Begeisterung platzt.

In der Alltagsroutine vor sich hin arbeiten

Es gibt auch Menschen, die eigentlich gerne für etwas brennen würden – sie wissen aber nicht wofür, da ihnen unklar ist, wo sie mit Leidenschaft dabei wären.

Die kurzfristige Lösung besteht darin, wenigstens die Tätigkeiten zu reduzieren, die keine Freude machen. Die bessere Lösung ist, einfach neue Dinge auszuprobieren. So gibt es in allen Firmen neue Projekte, für die Freiwillige gesucht werden – eine gute Chance, seine verborgenen Begabungen und Talente zu entdecken.

Unzufrieden mit dieser Welt

Es ist gibt auch Menschen, die eine überzogene Anspruchshaltung an ihre Arbeit haben. Nur: Die Erwartung hinsichtlich permanenter Erfüllung, Befriedigung und Sinnstiftung kann von keinem Arbeitsumfeld der Welt erfüllt werden.

Es ist schlicht unrealistisch zu fordern, dass Firma, Vorgesetzte, Kollegen und Funktion in Einklang mit den Erwartungen eines Einzelnen stehen. Menschen dieser Art werden in keinem Job glücklich, da die Unzufriedenheit in ihnen selber begründet ist und sie diese daher stets mitnehmen.

Es ist folglich egal, wo diese Menschen arbeiten. So hart es klingen mag: Diese Menschen müssen erkennen, dass sie erst ihre innere Haltung ändern müssen, bevor sie an den äußeren Umständen herumschrauben.

Selber die Verantwortung übernehmen

Die gute Nachricht: Wir können mehr gestalten als wir oft denken und so Kontrolle in unser Leben zurückholen. Wenn man alle Optionen ausgeschöpft hat und trotzdem unzufrieden ist, kann man die aktuelle berufliche Funktion ja als Trainingsfeld betrachten und sich langfristig beruflich neu orientieren.

Voraussetzung ist allerdings, dass man das jeweilige Profil sucht. Ein Gradmesser dafür ist beispielsweise die Zahl der Anfragen von Headhuntern, die Sie bekommen (heute meist über Online-Plattformen wie XING oder LinkedIn – da sind Sie doch präsent?).

Fazit und Ausblick

Für ein gelungenes Leben ist jeder selbst verantwortlich. Nutzen Sie dafür Ihre angeborene Neugier, Courage und Zuversicht.

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