#Agil #Agilität #Anpassungsfähig Neues aus der Management: “Change Management” ist passé – es lebe der “agile Ansatz”
Agiles Arbeiten und Agilität: Relevanz und Tipps
Was sich dahinter verbirgt und wie Sie sich fit machen
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Früher wurde “Change Management” gefeiert. Heute wird viel über “agiles Arbeiten”, “agile Arbeitswelt” und “agiles Management” geschrieben. Die gute Nachricht: Mit hoher Wahrscheinlichkeit streben Sie bereits eine Variante davon an — ohne es jedoch konkret so zu nennen.
Die Gedanken dahinter
Agil bedeutet, flink, beweglich, wendig und reaktionsschnell zu sein. Als Management-Ansatz bedeutet “agil”: Die Initiative ergreifen und vorausschauend, rasch und flexibel auf Veränderungen agieren. Amazon-Chef Jeff Bezos sagt dazu: “Wenn du Trends bekämpfst, bekämpfst du wahrscheinlich die Zukunft. Wenn du sie aber aufgreifst, hast du Rückenwind.”
Im Gegensatz zu emsiger Betriebsamkeit ist Agilität stets zielgerichtet und zwar in Richtung Kundenbedürfnisse. Ein Hauch von “Start-up-Mentalität” und “Silicon Valley Spirit” lassen grüßen.
Wie implementieren: Mythos vs Realität
Man kann Agilität nicht akribisch planen und steuern — auch wenn dieser Mythos von einigen Beratungsfirmen fleißig genährt wird.
Auch wohlgemeinte Appelle wie “Seid aktiver und kreativer”, “Denkt abteilungsübergreifend” oder “Arbeitet professioneller” werden nicht viel helfen — solange die Silo-Strukturen, Denkmuster und Belohnungssysteme im Unternehmen die gleichen bleiben.
Auch bequeme Räumlichkeiten und moderne “Design-Thinking-Poster” helfen da wenig weiter. Googles Chef-Innovator Frederik Pferdt meinte dazu pointiert: “Mit einem Fußballkicker und einer Tischtennisplatte ist es nicht getan”. Gefragt sind stattdessen “Offenheit, Transparenz und optimistisches, spielerisches Denken”.
Änderungs- und Ausprobier-Bereitschaft
Um Agilität zu ermöglichen, müssen alle im Unternehmen, also sowohl Führungskräfte als auch die Mitarbeiter, wirklich bereit sein, ihre innere Haltung zu überprüfen und eventuell zu ändern. Jeder, der in Unternehmen arbeitet, weiß, dass ein derartiger Kulturwandel eine echte Herausforderung ist.
Es gibt ja genügend Beispiele, wie Geschäftsleitungen eher ihr Unternehmen gegen die Wand gefahren haben, als ihre Meinung zu ändern. Beispiele sind: Der Mobilfunkgeräte-Hersteller Nokia, der Versandhandel Quelle, die Videotheken-Kette Blockbuster, die Fluglinie Swissair.
Was manche Führungskräfte lernen sollten
Die Führungskräfte müssen den Mitarbeiter mehr Freiheiten einräumen, so dass diese nicht von überkommenen starren Strukturen “ausgebremst” werden. Dies bedeutet im Klartext: Mit autoritärem Führungsstil, hierarchischem Denken oder gar einer Misstrauenskultur wird eine Firma niemals agil werden.
Denn: Agilität impliziert eine Delegation von Entscheidungen in die Arbeitsebene im Sinne eines Vertrauensvorschusses. Dies bedeutet für die Führungskräfte: Nicht alles selber entscheiden oder “mikromanagen” zu wollen, sondern Mitarbeitern Freiräume und Entscheidungsvollmachten zu geben.
Dabei gilt: Je näher ein Mitarbeiter am Kunden ist, desto wichtiger ist seine Handlungsfreiheit — und dies erreicht man nicht durch Präsenzpflicht im Büro.
Diese Stärkung der Mitarbeiter-Befugnisse bedeutet automatisch einen Machtverlust in der Führungsetage — wozu manche Entscheider aber nicht bereit sind. In einem solchen Fall bleibt es bei Lippenbekenntnissen, wohlfeilen Appellen, schönen Broschüren — und Stillstand, gefolgt von raschem Bedeutungsverlust im Markt.
Eigenverantwortung auf der Leistungsebene
Für agiles Arbeiten braucht die Firma Mitarbeiter, die Verantwortung übernehmen wollen, die mitdenken, statt nur die Vorgesetzten denken zu lassen und die selber führen, statt nur auszuführen. Mit anderen Worten: Auf allen Ebenen werden Eigeninitiative, Handlungsbereitschaft und Unternehmergeist gebraucht.
Konkret wird dies erleichtert, indem die Mitarbeiter abteilungs-übergreifend und interdisziplinär zusammenarbeiten — ohne dass Angelegenheiten durch alle Hierarchiestufen und Ausschüsse hindurch debattiert werden müssen, um schließlich die Erlaubnis von der obersten Führungsebene zu bekommen.
Der Kunde und die Resultate
Dass man nahe am Kunden sein muss, versteht sich von selber — leider sieht die Realität oft anders auch. Agilität beinhaltet auch: Ungeschminkten Feedback vom Markt einholen, um bestehende Versionen konsequent zu verbessern. Denn: Die zukünftige Kundenzufriedenheit ist die Basis für den Unternehmenserfolg.
Der erreichte Nutzen der Agilität bemisst sich allerdings nicht an eingeführten Methoden oder abgehakten Punkten auf einer Checkliste, sondern einzig und allein an den damit langfristig erreichten Ergebnissen.
Fazit
Der agile Ansatz erhöht zwar nicht den “Wohlfühlfaktor”, da er Entscheider und Mitarbeiter zum Umdenken zwingt — aber er erhöht die Wahrscheinlichkeit, im Markt erfolgreich zu sein. Genau das macht ihn so wertvoll.
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