“Marketing is not the art of finding ways to dispose of what
you make, it is the art of creating genuine customer value.”
Philip Kotler
Sprachlich kann man „Marketing“ von „go into the market“ ableiten.
Von den vielen Definitionen von Marketing hier einige ausgewählte,
praxisnahe und pragmatische Versionen:
– Erkennen und kreatives Erfüllen von dem, was Kunden wünschen
– Einen bisher unerfüllten Kundenwunsch finden und erfüllen.
– Geschäftsprozesse auf Kunden ausrichten
– Passende Lösungen für Kundenprobleme anbieten.
Marketing ist (ähnlich wie Medizin) zugleich Kunst und Handwerk.
Man muss Talent dafür haben, Begeisterung mitbringen, es jahrelang
üben und eigene Erfahrungen sammeln, um es zur Meisterschaft zu
bringen. Dies erfordert neben Motivation auch Kreativität, Disziplin
und Ausdauer.
Im Marketing gibt es weder Zauberer mit geheimen Erfolgsrezepten noch
Gurus mit magischen Strategien. Umfangreiches Wissen in Büchern,
Zeitschriften und im Internet ist heute jedermann zugänglich.
Die Kunst besteht darin, die eigenen Ideen mit dem relevanten Wissen
zu verbinden, konsequent anzuwenden und die richtigen Saiten
in den Kunden zum Klingen zu bringen.
Hier ein Vergleich mit dem Komponieren von Musik: Die Musiknoten,
die Beethoven nutzte, um seine unverwechselbaren Melodien und
großartigen Symphonien zu komponieren, gab es schon.
Er wusste diese Noten auf geniale Weise miteinander zu kombinieren,
ähnlich wie ein talentierter Top-Marketer den vorhandenen Daten auf
virtuose Weise Ausdruck verleihen und diese dann über die ange-
messenen Kommunikationskanäle an die richtigen Zielgruppen
transportieren kann.
Die Kunst – oder wenn man so will, das Geheimnis – besteht darin,
aus einzelnen Komponenten eine prägnante Komposition zu schaffen,
andere dafür zu begeistern und die resultierenden Projektpläne
konsequent im eigenen Unternehmen und im Markt zu verwirklichen.
Leider werden in vielen Firmen Kundenwünsche als nachrangig
betrachtet. In den Köpfen mancher Firmenangehöriger ist es oft
wichtiger, das eigene Ego zu streicheln, die eigene Macht zu mehren
und den eigenen Bereich zu stärken.
Dies führt typischerweise zu kleinen Fürstentümern im Unternehmen,
dem sogenannten “Empire building”. Dieser Prozess entfaltet oft eine
merkwürdige Eigendynamik, die typischerweise einhergeht mit
Formalisierung, Bürokratisierung und Berichterstattung. Die
Begriffe hierfür wechseln und überlappen sich mit anderen
Aktivitäten. Gerne wird dies bezeichnet als “Tracking”,
“Monitoring”, Controlling” oder “Reporting”.
Die Mitarbeiter sind dann hauptsächlich mit firmeninternen Dingen
beschäftigt – für den Kunden draußen bleibt wenig Zeit.
Statt sich um Märkte, Marken und Trends zu kümmern, beschäftigen
sich manche Firmen vorwiegend mit sich selber.
Der Hauptsinn des Unternehmens, nämlich seinen Kunden einen
Nutzen zu bringen, tritt zunehmend in den Hintergrund.
Hier ist eine der primären Aufgaben des Marketing, zunächst an die
Existenz von externen Kunden und deren Wünsche zu erinnern.